Gong Fu Cha Teezeremonie

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2017 lud die Stiftung "ZaaiGoed" Liselore von LiLo Keramiek ein, ein Teeservice zu entwerfen und herzustellen. Die Stichting Zaaigoed nimmt ältere Menschen mit Alzheimer oder einer Sinnesbehinderung mit auf eine Entdeckungsreise, bei der die verschiedenen Sinne angeregt werden. Sie tun dies mit Hilfe eines Zintuigentuins, das in Haarlem Nord angelegt wurde. Dies hat deutlich gemacht, dass ältere Menschen (mit Demenz) durch Aufmerksamkeit und die richtigen Reize zu viel mehr fähig sind, als wir denken. Und führt zu sehr vielfältigen, schönen, persönlichen Begegnungen und greifbaren Dingen! Jedes Jahr wird ein Künstler eingeladen, sich von den älteren Menschen inspirieren zu lassen und mit ihnen ein Kunstprojekt zu gestalten.

Beim Teetrinken trifft man sich und kann sich Geschichten erzählen. Liselore fand die Gong Fu Cha Teezeremonie einen guten Ausgangspunkt. Dieses alte chinesische Ritual aktiviert die Sinne, einen nach dem anderen. Die Wärme der Tasse in Ihren Händen, der Geruch des Tees, die Farbe des Tees, das Geräusch des Einschenkens und das Rascheln der Teeblätter. Und nicht zuletzt durch den Geschmack des Tees.

Liselore hat das Teeset so gestaltet, dass den Teilnehmern bewusst wird, wie Demenz das Leben des Patienten und seiner Umgebung zunehmend beeinträchtigt. Zu Beginn verursacht die Krankheit nur geringe Beschwerden. Mit zunehmender Krankheitsintensität wird das Leben immer komplizierter und schwieriger. Liselore hat mit Dingen, die sie im Sinnesgarten gefunden hat, zusammen mit den älteren Menschen kleine Löcher in die Porzellantassen gemacht. Dies symbolisiert die Entwicklung der Krankheit, aber auch die Löcher, die zunehmend sichtbar werden, wenn man das Gehirn des Patienten auf einem Röntgenbild betrachtet. Die ersten Becher haben noch kleine Löcher, was das Trinken erschwert, aber nicht unmöglich macht. Die letzten Becher haben viel mehr Löcher und Brüche, die es unmöglich machen, aus ihnen zu trinken. Dies zeigt die dunkle Seite der Krankheit.

Nachdem sie drei Saisons lang mit den älteren Menschen an diesem Projekt gearbeitet hatte, organisierte Liselore eine Reihe von Teezeremonien. Anstelle von Tee verwendete sie Kräuter aus den verschiedenen Sinnesbeeten im Garten. Während der Zeremonien wurden viele schöne Geschichten über das Erleben der eigenen Sinne und über Demenz erzählt. Während der letzten Zeremonie in der Galerie SPW 59 in Haarlem wurde das Teeservice versteigert. Der Erlös kam der Stiftung Zaaigoed zugute.

 

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